Reihe hinten v.l.n.r.: Beate Carl (Gemeindehaus St. Alfons), Christoph Gewinner, Pfarrer Johannsen, Georg Sperrle (Geschäftsführer CEG), Alexander Krebs (SBW), Philipp Saal (SBW)

Reihe vorne v.l.n.r.: Susanne Scheiner (CEG), Marwa (Auszubildende CEG), Rosemary (Auszubildende CEG), Ann (Auszubildende CEG), Alna Maria (Auszubildende CEG), Anna (Auszubildende CEG),  Mariya (Auszubildende CEG), Diya (Auszubildende CEG), Anliya (Auszubildende CEG), Bestin (Auszubildender CEG), Jeevan (Auszbildender CEG)

Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eine der größten Herausforderungen bei der Sicherstellung von guter Pflege und Begleitung alter Menschen. Längst gibt es nicht mehr genügend junge Menschen hier im Land, die eine Ausbildung starten. Die Caritas-Einrichtungen gGmbH (= CEG) als Träger von 13 Pflegeeinrichtungen in Unterfranken rekrutiert vor diesem Hintergrund auch Auszubildende aus anderen Ländern und sorgt für eine gute Begleitung. Seit Anfang 2025 vermietet die Pfarrei St. Alfons (Pfarreiengemeinschaft Würzburg Ost) Räumlichkeiten des ehemaligen Redemptoristenklosters in Würzburg (Stadtteil Gartenstadt Keesburg) an die Caritas-Einrichtungen gGmbH, um dort ein Zuhause für internationale Auszubildende in der Pflege zu schaffen. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten durch den Bauträger SBW konnten am 1. Juni insgesamt 13 angehende Pflegefachkräfte einziehen.

„Ich bin Pfarrer Johannsen und den Vertretern der Pfarrei St. Alfons sehr dankbar, dass wir deren Räumlichkeiten für unsere internationalen Auszubildenden anmieten konnten. Es wird deutlich, dass Pfarrei und Caritas miteinander auf dem Weg sind, um dafür Sorge zu tragen, dass es auch in Zukunft genügend Mitarbeitende in der Pflege in unserer Stadt gibt. Dass uns die Pfarrei St. Alfons bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellt, ist ein wertvoller Beitrag für die Sicherstellung einer guten Pflege auch in Zukunft.“ betont Georg Sperrle, Geschäftsführer der CEG. Der Bedarf an Mietwohnungen in Würzburg ist groß, ebenso wie der Bedarf an Pflegekräften. Die CEG bildet aus, das Bistum verfügt über Räumlichkeiten. Eine klassische Win-win-Situation, wie beide Seiten betonen.

Die leerstehenden Bereiche des ehemaligen Klosters St. Alfons boten sich ideal für die Kooperation an. Das Gebäude stammt aus den 1950er Jahren und wurde über mehr als 70 Jahre von den Redemptoristen betreut, bis die Niederlassung 2024 aufgelöst wurde und die Anlage zur Neunutzung frei wurde. „Man merkt, bei den kirchlichen Sitzungen, dass wieder Leben im Haus ist“, freut sich Andreas Hecke von der Kirchenverwaltung.

Die erforderlichen Renovierungen wurden von der Firma SBW zeitnah umgesetzt. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes Bad und wurde von den Mietenden individuell eingerichtet. Auf jedem Stockwerk steht zudem eine Gemeinschaftsküche zur Verfügung. Das Gelände selbst wirkt wie ein ruhiger Rückzugsort am Rand der Stadt. Der weitläufige Garten mit alten Bäumen, einer großen Trauerweide und vielen Sitzgelegenheiten schafft eine offene, gemeinschaftliche Atmosphäre. Die Anlage ist zwar nicht hochmodern, aber grün, großzügig und gemütlich, und das mit Charme und Geschichte. Durch die Buslinie 6 ist sie gleichzeitig gut an die Innenstadt angebunden.

Die Mieter:innen stammen aus einem internationalen Recruiting-Projekt der Caritas-Einrichtungen, das 2024 gestartet wurde und inzwischen erfolgreich in der dritten Runde läuft. Aufgrund des Fachkräftemangels und einer sich immer weiter verschärfenden Schieflage durch den demographischen Wandel ist die Personalgewinnung aus dem Ausland ein fundamentaler Baustein, um eine gute Versorgung in der Pflege auch in Zukunft sicherzustellen. Die Wohnlösung im Kloster erleichtert den jungen Menschen das Ankommen und bietet einen stabilen Rahmen für die Ausbildung. Die jungen Auszubildenden sind dankbar für diese Möglichkeit und bringen sich mit viel Herz und großem Engagement in der Pflege ein.

Das gemeinsame Wohnprojekt zeigt: Kirche und Caritas sind im Bistum Würzburg miteinander auf einem guten Weg und haben die Menschen gemeinsam im Blick.

Gruppenfoto vor dem Kloster

Text und Bild: Franziska Sommer (CEG)