Old but gold – das Haus Maria Regina in Miltenberg feiert Jubiläum

Würzburg, 27.06.2023

„Wir feiern ein Fest des Miteinanders!“ Dieser Ankündigung wurde Einrichtungsleiter Matthias Schiller am vergangenen Sonntag, den 25.06.2023 im Miltenberger Haus Maria Regina mehr als gerecht. Tatsächlich bot das altehrwürdige Gebäude gleich zwei Anlässe die gebührend gefeiert wurden: Vor 50 Jahren erwarb der Diözesan-Caritasverband Würzburg das ehemalige „Institut der Armen Schulwestern von unserer lieben Frau“ und baute es zu einem Pflegeheim um. Gleichzeitig wurde vor 20 Jahren neben dem denkmalgeschützten Gebäude ein Neubau für Service-Wohnen errichtet.

Kloster, Mädchenschule, schließlich modernes Pflegeheim

Das doppelte Jubiläum begann mit einem Festgottesdienst, der von Hauptzelebrant Domkapitular Clemens Bieber gehalten wurde. Konzelebranten waren neben den beiden Hausgeistlichen Pfarrer Otto Halk und Pfarrer Konrad Frohmüller, Stadtpfarrer Jan Kölbel, Domkapitular i. R. Dr. Jürgen Lenssen, Pfarrer i. R. Albrecht Kleinhenz sowie Lutz Domröse, evangelischer Priester. Bewohner, Mieter, Angehörige und Gäste feierten Gottes Wort und die lange Geschichte des Hauses. Vom Klosterbau zur Mädchenschule bis hin zur aktuellen Nutzung als Senioren- und Pflegeheim erfreut sich die Caritas-Einrichtung großer Beliebtheit. Georg Sperrle begrüßte als Geschäftsführer die Gäste und zitierte Bischof Paul-Werner Scheele, der das haus im Jahr 2020 nach der umfassenden Modernisierung und Erweiterung segnete: „Zu den Wegen Gottes, auf denen wir niemals still stehen dürfen, gehört immer auch der Weg zum Nächsten. Mit unserem Haus Maria Regina geht die Caritas-Einrichtungen diesen Weg zum Nächsten – seit 1973.“

Domkapitular Clemens Bieber erörterte in seiner Predigt die bemerkenswerte Historie näher. Die Geschichte des „Instituts“ (so die geläufige Bezeichnung des Hauses) zeigt, dass das Haus die Herzensbildung im Geiste Jesu als zentrale Aufgabe hat. Nachdem der Schulbetrieb 1941 von den Nazis eingestellt worden war, wurde die Einrichtung als Lazarett genutzt. Ab 1947 dann wieder als Schule. Das „Institut“ bewirkte viel Gutes und hat das Zusammenleben der Menschen in Miltenberg geprägt. Stärker denn je ist die Verbundenheit der in Maria Regina lebenden und tätigen Personen mit der Stadt. Mitten im pittoresken Miltenberg erinnert das Haus mit seinen umfangreichen Angeboten, dass die Menschen auch im Alter ihren Platz in inmitten der Gesellschaft haben und es wert sind, dass wir uns als Gesellschaft um sie annehmen.

Informationsstände und eine Fahrradrikscha

Im Anschluss an den Gottesdienst hielt die Musikkapelle Collenberg – unterstützt von den Dorfmusikanten von Altenbuch – Einzug. Begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer gab es zuhauf, die die Musikanten klatschend begrüßten. Es folgten Grußworte von Bürgermeister Bernd Kahlert und Günther Oettinger, stellvertretender Landrat. Nach dem Festessen zu fairen Preisen konnten die zahlreichen Gäste das Rahmenprogramm nutzen. Neben allgemeinen Infos zum Haus (Pflege und Service-Wohnen) und der Besichtigungsmöglichkeit von zwei Appartements, gab es eine Beratungsmöglichkeit für ein gutes Leben im Alter. Als Eyecatcher fuhr die E-Fahrradrikscha mit Bewohnern und Gästen über das Gelände, die zum „Radeln im Ehrenamt“ warb. Judith Kneisel, stellvertretende Leitung Tagespflege hatte besondere Brillen im Gepäck: Die Modelle veranschaulichten verschiedene Beeinträchtigungen, die im Alter häufig vorkommen, wie z.B. Grauer Star oder Netzhautveränderung bei Diabetes. Bereits nach kurzer Zeit des Tragens konnte ein guter Eindruck der Krankheiten gewonnen werden und so Empathie und besseres Verständnis für das Verhalten von Menschen in der dritten Lebenshälfte gewonnen werden. Am Nachmittag gab es bei Kaffee und herrlichen, von Mitarbeiterinnen gebackenen Kuchen und Torten zunächst eine Sitztanzvorführung mit Mietern des Service-Wohnens. Einer der Höhepunkte war auch ein Mitmachkonzert mit dem Miltenberger Sänger und Instrumentalisten Alex Silva, das nicht nur die jüngeren Besucher, sondern auch die jung gebliebenen Bewohner und Angehörigen ansprach. Der Festtag schloss mit einer Dankandacht in der frisch renovierten Hauskapelle. Insgesamt war das Jubiläum des Seniorenheims ein gelungenes Fest, in das merklich viel Herzblut floss und allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben wird.

Elisabeth Moser | CEG